Jahreshauptversammlung der Löschzüge 1 und 2

Jahreshauptversammlung der Löschzüge 1 und 2

Trotz der vielen Hochwasser-Einsätze: Neue Rekorde schaffte die Feuerwehr in Warendorf nicht. Jedenfalls nicht bei den Einsatzzahlen. Aber auf anderer Ebene.

Mit einem Präsent wurden Günter Schlöpker, Hermann Schröder, Werner Lang, Michael Stählker und Stefan Harke für ihre insgesamt 250 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr ausgezeichnet. Die Einheitsführenden Thomas Stephan (2. von links), Tobias Aundrup (2. von rechts) und Christian Erpenbeck (rechts) gratulierten.

Die meisten Einsätze für die Löschzüge 1 und 2 im Stadtverband der Freiwilligen Feuerwehr Warendorf hatte es fast bis Jahresende noch im Juni gegeben. Dann kam der Dezember, und statt bei der Zahl 29 stand der Grafikbalken plötzlich bei 58. Doch trotz des immensen Aufkommens, bedingt durch die Hochwasserlagen der Weihnachtszeit, liegt die Gesamtzahl der 280 Einsätze 2023 hinter den 295 im Vorjahr und dem Rekord der vergangenen zehn Jahre zurück: 2018 waren es 310 Einsätze gewesen.

Trotz Hochwasser kein Rekordeinsatz

Die rund 110 Aktiven leisteten dabei 4056 Einsatzstunden. Hinzu kamen 3052 Ausbildungs- und Übungsstunden sowie, neben den vielen nicht erfassten Zeiten für Seminare, Lehrgangsteilnahmen und sonstige Aktivitäten, noch 946 Stunden für Brandsicherheitswachen.

Trockene Zahlen? Angesichts des allein 36-maligen Einsatzstichworts „Unwetter/Wasser“ sicherlich nicht. Doch Anspannung war bei den Kameradinnen und Kameraden bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend im Gerätehaus „Am Holzbach“ keine zu spüren. Nicht einmal Erschöpfung. Wieder einmal bewiesen die Ehrenamtlichen, die Frei- und Arbeitszeit in den Dienst der Allgemeinheit stellen, dass sie mit ihrer Professionalität den Berufsfeuerwehren in nichts nachstehen. Eine starke Truppe, die den Bürgern der Stadt Sicherheit schenkt.

4056 Einsatzstunden geleistet

Das machte nicht nur der Jahresbericht von Michael Stählker  deutlich. Auch die Zukunft sieht rosig aus. Denn: Die Innenstadt hat jetzt eine Kinderfeuerwehr. Sie war bei der Jahreshauptversammlung ebenfalls vertreten. „Zum ersten Mal und zukünftig immer“, wie Versammlungsleiter Eddi Erpenbeck, Einheitsführer des Löschzugs 1, betonte. Der Jahresrückblick von Caroline Hagedorn unterstrich, wie interessiert und engagiert die Nachwuchsmannschaft ihre Aufgaben angeht.

„Das Ehrenamt macht den Unterschied zwischen Nebeneinander und Miteinander“, unterstrich Wehrführer Christof Amsbeck

Das tun auch die 30 Mitglieder der Ehrenabteilung noch, wie Günter Schlöpker berichtete. Neben den „Übungsabenden“ bei Porten engagieren sie sich im Thema Brandschutz oder verpackten die ausgemusterte Einheitskleidung, damit die Aktion „Kleiner Prinz“ sie in gutem Zustand an bedürftige Wehren im Ausland weitergeben konnte. Zudem hatte Schlöpker eine Überraschung parat: Eine Recherche habe ergeben, dass die Ehrenabteilung vor 90 Jahren gegründet worden sei. Grund für eine Feier, regte er an. Und nicht der einzige: Mit Ehrenabteilungsmitglied Bernhard Gnegel, der als 14-Jähriger vor sage und schreibe 80 Jahren in die Feuerwehr eingetreten ist, handele es sich wohl um den dienstältesten Feuerwehrmann im gesamten Kreis Warendorf.

Bernhard Gnegel seit 80 Jahren Mitglied

Der Genannte konnte seine Ehrung zur 80-jährigen Mitgliedschaft leider nicht persönlich entgegennehmen, ebenso wie Hans Brandes (25 Jahre). Nico Filipovic, Léon Kurapkat und Lukas Tünte (zehn Jahre), Stefan Harke und Michael Stählker (35 Jahre), Günter Schlöpker (50 Jahre), Werner Lang (60 Jahre) und Hermann Schröder (70 Jahre) waren anwesend.

Auszeichnungen für die Teilnahme am Leistungsnachweis (Anzahl der Teilnahmen in Klammern) erhielten Dominik Baumheuer, Thorsten Funk und Moritz Stephan (eine), Nico Filipovic und Lukas Tünte (drei), Stefan Schwienhorst (15), Michael Stählker (25) und Thomas Pumpe (30).

Die geheimen Wahlen zur Vertrauensperson entschied zunächst Burkhard Tovar für sich. Im Anschluss wurde auch Andreas Schröder für weitere sechs Jahre in der Funktion bestätigt. In der Versammlung wurden erstmalig auch zweite Stellvertreter der Einheitsführer gewählt. Die Wahl fiel auf Christian Schöler für Löschzug 1 und Alexander Schulte für Löschzug 2.

Mit stehenden Ovationen und einem Präsent von Einheitsführer Eddi Erpenbeck wurde Ludger Drüge nach 43 Dienstjahren in die Ehrenabteilung verabschiedet.

In ihren Ansprachen drückten sowohl die Führer der Einheiten als auch Wehrführer Christof Amsbeck unisono ihre große Achtung und Wertschätzung für das ehrenamtliche Engagement der Kameradinnen und Kameraden aus. „Das Ehrenamt macht den Unterschied zwischen Nebeneinander und Miteinander“, unterstrich Wehrführer Christof Amsbeck. „Ihr gebt der Solidargemeinschaft ein Gesicht!“ Das Wort Kameradschaft nahm Eddi Erpenbeck in den Blick. Es handele sich bei den Wehrleuten um Kameraden, nicht Kollegen, und nicht um eine Arbeitsgemeinschaft, sondern man sei die Feuerwehrfamilie. „Kameradschaft ist ein kostbares Gut, das wir hüten und pflegen sollten“, betonte er.

 

Quelle: Westfälische Nachrichten

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