Feuerwehr wird unter die Lupe genommen

Feuerwehr wird unter die Lupe genommen

Bis Mitte 2024 soll nun ein neuer Brandschutzbedarfsplan erarbeitet werden. „Es ist die Stadt, die festlegt, welches Sicherheitsniveau angestrebt wird, um die Menschen zu schützen“, sagt Frank Sölken, Leiter des Amts für Brandschutz und Rettungsdienst. Zusammen mit der Feuerwehr wird das Konzept erarbeitet. 460 Seiten ist allein das aktuelle Brandschutzkonzept stark. „Alles wird unter die Lupe genommen“, sagt Stadtbrandinspektor Christof Amsbeck, Leiter der Feuerwehr.

Konkret geht es in den nächsten Monaten darum, welche Gefährdungen und Risiken es gibt. Daraus werden dann die Ziele abgeleitet. Dazu wird ein Raster über die Stadt gelegt. Die Schutzziele sollen detaillierter festgelegt werden. In einem Bereich mit vielen Mehrfamilienhäusern oder in der engen Altstadt müssen zum Beispiel mehr Kräfte schnell vor Ort sein, als in einem Bereich, in dem Einfamilienhäuser stehen. Die Löschwasserversorgung spielt ebenso eine Rolle wie die Erreichbarkeit des Grundstücks.

Das alles passiert vor dem Hintergrund geänderter Rahmenbedingungen. Bei Starkregenereignissen zum Beispiel geht es längst nicht mehr nur um das Auspumpen von Kellern. Die Feuerwehr muss in der Lage sein, Menschen und Tiere in Sicherheit zu bringen. „Es gibt dann viele Gefahrenstellen wie zum Beispiel einsturzgefährdete Gebäude oder Stromleitungen, die unter Wasser stehen. Hier gilt es, entsprechende Sicherungsmaßnahmen zu treffen, um Unfälle zu vermeiden“, heißt es im Arbeitsauftrag des Stadtrats an die Verwaltung.

Deutlich höher ist die Gefahr von Wald- und Vegetationsbränden infolge von Trockenperioden in Kombination mit Gewittern. „Hierfür brauchen die Feuerwehren neue leistungsfähigere technische Ausstattung, um den Herausforderungen gerecht zu werden“, heißt es in dem Papier zur Vorbereitung des Brandschutzbedarfsplans. Beispielhaft genannt werden Spezialfahrzeuge für den Hochwassereinsatz, bessere Schutzausrüstung für extreme Hitze und spezielle Geräte für Brände in unzulänglichem Gelände. Gleichzeitig nehmen die Belastungen in solchen Fällen für die Einsatzkräfte zu. Eine bedarfsgerechte Ausstattung mit Schutzkleidung sei notwendig, um den Herausforderungen gerecht zu werden.

Art der Einsätze ändert sich

Wovon vor 30 Jahren noch keiner geredet hat: Cyberangriffe. Strom- und Wasserversorgung sind ebenso wie die Verkehrsinfrastruktur mittlerweile angreifbar. Aus Sicht der Stadt müssen Vorkehrungen getroffen werden, dass bei Ausfall dieser kritischen Infrastruktur die Daseinsvorsorge und die Versorgung der Bevölkerung weiter gewährleistet werden kann. Dieses Thema rückte zum Beispiel im vergangenen Jahr in den Blick, als eine Energiemangellage drohte. Und die Feuerwehr spielt dabei eine wichtige Rolle.

Geplant ist unter anderem, ein System anzuschaffen, wie es schon die Feuerwehren in Beckum, Ahlen und Oelde nutzen. Es geht um einen sogenannten Wechsellader. Das ist ein Fahrzeug, das mit verschiedenen Containern bestückt werden kann. Zum Beispiel mit einem Behälter mit Löschwasser. Module, die bei Waldbränden zum Einsatz kommen können, sind ebenfalls denkbar.

Ist ermittelt, was nötig ist, um die Bewohner zu schützen, wird das mit dem Ist-Zustand der Feuerwehr abgeglichen. Dabei geht es um Technik, Personal und die Gebäude – also die Feuerwehrgerätehäuser.

Klar ist aus Sicht von Christof Amsbeck, dass man um den Einsatz von weiteren hauptamtlichen Kräften nicht herumkomme. Nicht für die Einsätze, sondern zur administrativen Unterstützung. Mitte 2024 steht fest, was genau fehlt.

Hintergrund

Außer der Einsatzabteilung gibt es drei Kinderfeuerwehren, die Jugendfeuerwehr sowie die Unterstützungs und die Ehrenabteilung.

Quelle: Die Glocke

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