Der Schreck stand Martin Albers ins Gesicht geschrieben. Als der Zimmerermeister am Samstag auf das Firmengelände in Walgern fuhr, stand der Betrieb in Flammen. Insgesamt sechs Menschen – vier Mitarbeiter und zwei Praktikantinnen – wurden vermisst.
Was sich dramatisch anhört, war am Samstag zum Glück nur die Ausgangslage einer Gemeinschaftsübung. Sie war von Klaus Pangsy, Rainer Eschkötter, Dieter Sternberg, Felix Mühlkünstler und Tobias Nüßing für die Mitglieder des Feuerwehr-Löschzugs Freckenhorst und die Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus der Stiftsstadt ausgearbeitet worden. Außer der Menschenrettung und der medizinischen Behandlung der Patienten stand dabei auch die Versorgung mit Löschwasser im Mittelpunkt.
Und das bei einer Übungslage, in der im Ernstfall besondere Gefahren gedroht hätten. Schließlich lagert auf dem Gelände der Zimmerei eine nicht unbeträchtliche Menge an Holz. Zudem befanden sich in den Werkstatträumlichkeiten auch Farben, Lacke und Propangasflaschen. Zahlreiche Herausforderungen also, denen sich die 30 Feuerwehrleute des Löschzugs Freckenhorst und die zwölf Mitglieder der Jugendfeuerwehr, die ebenfalls teilnahm, stellen mussten.
Und auch Zimmerermeister Martin Albers machte den Wehrkräften ihre Aufgabe nicht einfacher. Wirklich überzeugend spielte der Freckenhorster während der Übung den aufgeregten Augenzeugen, der nicht so recht verstehen konnte, warum die zuerst eingetroffenen Wehrleute nicht ohne Verzögerung mit den Löscharbeiten beginnen konnten. Sie hatten alle Mühe damit, ihn davon abzuhalten, seine Ankündigung („Ich laufe da jetzt selber rein“) in die Realität umzusetzen und übergaben ihn schließlich zur Betreuung an die DRK-Helfer. Von der Sanitätstrage aus konnte Albers dann beobachten, wie die Feuerwehr einen Verletztendarsteller nach dem anderen aus den mit Hilfe einer Nebelmaschine verqualmten Räumlichkeiten rettete und an die sechs Sanitäter übergab.
Währenddessen hatte der Löschzug auch damit zu tun, die Wasserversorgung an der Übungsstelle sicherzustellen. „Wir müssen das Löschwasser im Pendelverkehr von einem Hydranten heranfahren“, schilderte Klaus Pangsy die Herausforderung, die auch mit Hilfe des neuen Löschfahrzeuges Katastrophenschutz, das vom Land zur Verfügung gestellt worden war, bewältigt wurde.
Quelle: Die Glocke