Löschzug Milte – Alles im Lot bei Ausrüstung und Mitgliederzahl

Löschzug Milte – Alles im Lot bei Ausrüstung und Mitgliederzahl

Reckhorn dankte Einheitsführer Christoph Evermann für dessen Arbeit, was dieser locker mit: „Ihr könnt ohne mich, aber ich kann nicht ohne euch“, beantwortete. Beste kameradschaftliche Stimmung also bei der ersten in alter Form durchgeführten Versammlung seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie.

In seiner Begrüßungsrede griff Evermann dem Jahresbericht des Schriftführers etwas vor und schaute auf die mit 50 Einsätzen sehr große Zahl an Alarmierungen des Löschzugs zurück. 15 mehr als noch im Vorjahr. Er ging auf einige dieser Einsätze ein, musste aber den spektakulärsten Einsatz in jüngster Zeit, den Großbrand in Vinnenberg, auslassen, denn der hatte am 1. Januar um 8.38 Uhr knapp außerhalb des zu betrachtenden Jahres stattgefunden.

Das Resümee des Einheitsführers fiel insgesamt deutlich positiv aus. „Personell müssen wir uns in Milte keine großen Sorgen machen“, betonte Evermann und verwies auf 46 aktive Mitglieder. Im weiteren Verlauf des Abends stellte er dem Löschzug den neu aufgenommen Bernd Heitmann sowie Janne Wennemar und Merle Gröne vor, die in diesem Jahr eingetreten sind und daher erst im Folgejahr offiziell neu aufgenommen werden. Zudem gebe es weitere Interessenten. Auch in Sachen Ausrüstung bestehe kein nennenswerter Bedarf, sagte er und verwies auf die getätigten Anschaffungen. Sogar mobile Tankstellen, Heizlüfter, Feldbetten und ein Satellitentelefon stehen den Wehrleuten für den Fall eines Stromausfalls zur Verfügung. Dann könne das Gerätehaus als Notrufannahmestelle fungieren.

Für Mitte des Jahres sei dem Löschzug ein neues Fahrzeug angekündigt worden. „Aber ich denke, es wird noch etwas länger dauern“, blickte Evermann fragend und augenzwinkernd zugleich in die Richtung der anwesenden Wehrführung. In seinem Jahresbericht ergänzte Ralf Schwienhorst das Zahlenwerk für 2022. 26 Mal sei Feuer das Einsatzstichwort der Alarmierungen gewesen. Insgesamt 32 Mal sei der Löschzug für Milter Gebiet gerufen worden. Die Gesamtzahl der Einsatzstunden lag bei 864. Rechnet man Übungen und Brandsicherheitswachen hinzu, waren es 1853 Stunden für die aktive Wehr. Im Schnitt also 42 Stunden oder 5,5 Arbeitstage je Mitglied – und dabei ist der Aufwand für Aus- und Weiterbildung nicht einmal berücksichtigt.

Der Einheitsführung mit (hinten v.l.) Christoph Evermann, Christoph Jürgens und André Hovestadt war es eine Freude, (v.l.) Richard Jost-Dahlhoff und Anton Kettler zu ehren.
Die Einheitsführung (hinten v.l.) mit Christoph Evermann, Christoph Jürgens und André Hovestadt stellte die Neuen (v.l.) Bernd Heitmann sowie Janne Wennemar und Merle Gröne vor.

Janne Wennemar (16) und Merle Gröne (16) sind erst kürzlich in den Löschzug Milte der Freiwilligen Feuerwehr Warendorf eingetreten. Sie haben zwar schon an Übungsabenden mit den etablierten Einsatzkräften teilgenommen, doch der Grundlehrgang steht für beide noch aus. „Die Glocke“ sprach mit ihnen am Rande der Jahreshauptversammlung des Milter Löschzugs über ihre Motivation.

„Die Glocke“: Wie kommt man als junge Frau darauf, bei der Feuerwehr mitmachen zu wollen?

Merle Gröne: Ich weiß wie Jana darauf kam: Ich habe sie gefragt! Als ich mit Freunden zusammen saß, waren zwei von der Feuerwehr dabei und wir haben über das Thema geredet. Ich hatte selbst auch schon darüber nachgedacht, wollte aber nicht alleine. Und Jana hat sich angeboten.

„Die Glocke“: Was sind die Gedanken, wenn man sich vorstellt, bei einem großen Feuer eingesetzt zu werden oder nach einem Verkehrsunfall Tote aus dem Auto zu holen?

Janne Wennemar: Es ist schon aufregend, weil man ja wirklich nie weiß, was kommt. Aber ich will beruflich in den Rettungsdienst, da werde ich mit solchen Situationen konfrontiert werden.

Merle Gröne: In meinem Beruf wird das sicher nicht zum Alltag gehören, ich will Grundschullehrerin werden. Und wenn ich an solche Situationen denke, finde ich das krass. Aber ich freue mich vor allem darauf, den Menschen zu helfen.

„Die Glocke“: Feuerwehr bedeutet, viel Freizeit zu opfern. Könnte man das nicht bereuen, wenn Partys locken?

Merle Gröne: Ich bin sowieso nicht so oft auf Partys, und wenn ich den Pieper mithätte, würde ich halt nichts trinken.

Janne Wennemar: Das gilt auch für mich, und für später weiß ich ja auch nicht, wie der Rettungsdienst mich fordert.

„Die Glocke“: Apropos später. Was glaubt ihr, wie lange ihr dabei bleiben werdet?

Janne Wennemar: Lange! Ich hab mich bei Merles Frage sehr gefreut, ich wollte ja sowieso schon in den Bereich. Nur habe ich erst nicht an Feuerwehr gedacht, weil Warendorf keine Berufsfeuerwehr hat.

„Die Glocke“: Und was sagen eure Eltern zu dem Entschluss, Feuerwehrfrau zu werden?

Janne Wennemar: Meine Mutter war begeistert.

Merle Gröne: Meine Eltern waren überrascht, aber sie haben sich sehr gefreut.

Seit zehn Jahren bei der Feuerwehr: Lars Abbenhorn (links) und Matthias Bachmann.

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