Es geht darum, die Abwehrfähigkeiten gegen Störungen weiter auszubauen. Ein Großteil der Maßnahmen steht: Beteiligt waren neben der Stadt Warendorf selbst die Feuerwehr und die im Stadtgebiet tätigen Hilfsorganisationen, wie DRK, Malteser und DLRG.
Eine Energiemangellage halten Experten für diesen Winter inzwischen für unwahrscheinlich. Doch der Ausfall von größeren Teilen der Infrastruktur kann ganz unterschiedliche Gründe haben, neben Naturkatastrophen, Unfällen oder Hacker-Angriffen sind auch technische Defekte denkbar, wie der Internetausfall unter anderem in Warendorf und Sassenberg bei einem Anbieter vor einigen Wochen gezeigt hat. „Von daher ist es wichtig, dass wir unsere Abwehrfähigkeit gegen Störungen weiter ausbauen, um im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben“, zeigt sich Frank Sölken, Sachgebietsleiter Rettungsdienst und Feuerwehr bei der Stadt Warendorf, überzeugt, dass vorbereitende Maßnahmen, auch für den flächendeckenden Ausfall von wichtiger Infrastruktur, wichtig und richtig sind.
Und er ist froh, dass die Stadt Warendorf – inzwischen – gut aufgestellt ist: „Jetzt haben wir einen großen Teil Maßnahmen stehen, die wir im September begonnen haben, zu denken“, freut er sich über das Tempo bei der Umsetzung. Beteiligt waren neben der Stadt Warendorf selbst da auch Feuerwehr und die im Stadtgebiet tätigen Hilfsorganisationen, wie DRK, Malteser und DLRG. Eine Zusammenarbeit, die die beteiligten Organisationen auch künftig weiterführen werden.
Alle ziehen an einem Strang
„Wir ziehen alle an einem Strang“, berichtet Michael Brameier (DLRG) von der Zusammenarbeit bei Sitzungen und in Arbeitskreisen. Ein Ergebnis der Arbeit sind zentrale Notrufmeldestellen. 14 dieser Stellen sind in allen Ortsteilen vorgeplant und könne ad hoc in Betrieb gehen, sobald flächendeckend Handy- und Festnetztelefonie ausfällt. Im Notfall kann die Bevölkerung diese Stellen, etwa an den Feuerwehrgerätehäusern, am Krankenhaus, an den Einrichtungen der Hilfsorganisationen oder der Bundeswehrsportschule, aufsuchen und Hilfe anfordern.
Aber auch ihre Hilfe anbieten, die dann koordiniert werden kann. Denn die Selbsthilfe innerhalb der Bevölkerung sei unverzichtbar. Schon jetzt sei es sinnvoll, eventuell sogar gemeinsam in der Nachbarschaft, eigene Vorsorge zu treffen. „Neben erweiterter Funktechnik wurden auch Satellitentelefone angeschafft“, erläutert Christian Schöler, der für die Feuerwehr am Notrufpunkt-Konzept mitgearbeitet hat, dass die Kommunikation in jedem Fall sichergestellt ist. Und die Stadt Warendorf hat noch weitere Investitionen getätigt, etwa wurden mehrere Kraftstoffbehälter mit Zapfanlage bestellt, um die Notstromerzeuger an den Notrufpunkten zu betreiben. Warum das wichtig ist, erläutert Tobias Aundrup, stellvertretender Löschzugführer: „Ziel ist, dass die Punkte mindestens 72 Stunden lang autark betrieben werden können.“
Kraftstoffbehälter mit Zapfanlagen
Damit könne man im Fall der Fälle die „Chaosphase“ zunächst gut überbrücken. Große einheitliche Schilder machen dann auch auf die Notrufstellen aufmerksam. Neben Einsatzkräften sollen im Ernstfall auch Mitglieder der Ehrenabteilungen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung beim Betrieb der Anlaufstellen helfen. Derzeit seien rund 1,8 Prozent der Warendorfer Bevölkerung als Einsatzkräfte registriert. In Anbetracht der erweiterten Aufgaben und Einsatzfelder, schwebt Frank Sölken eine weit höhere Zahl vor: „Wir müssen da auf drei Prozent kommen!“ Und so werben Feuerwehr und Hilfsorganisationen derzeit aktiv um neue Mitglieder. Weitere Infos zu den Notrufpunkten und zur Krisenvorsorge gibt es unter: www.warendorf.de