Plötzlich waren anderthalb der vier langen Tische nahezu menschenleer: Die Generalversammlung der Löschzuge eins und zwei, die am Freitagabend im Schulungsraum der Feuerwache am Holzbach stattfand, wurde von einem Einsatz unterbrochen.
Eine Brandmeldeanlage am Freckenhorster Wall hatte ausgelöst – ein Fehlalarm, wie sich herausstellte. Nach gut einer halben Stunde waren die Einsatzkräfte in den Versammlungsraum zurückgekehrt und es konnte weitergehen mit der Ehrung verdienter Feuerwehrmitglieder.
So ist Bernhard Muesmann bereits seit 70 Jahren bei der Feuerwehr und so ebenso Empfänger einer Sonderauszeichnung des Verbands der Feuerwehren NRW wie Hermann Josef Schwienhorst (50 Jahre) und Wilfried Notarp (40 Jahre). Über das vom Landesinnenminister verliehene Feuerwehrehrenzeichen in Gold durften sich Thomas Pumpe, Michael Pollmeyer, Guido Meimann, Björn Heitmann und Christian („Eddy“) Erpenbeck als Dank für 35 Jahre aktive Dienstzeit freuen, das Ehrenzeichen in Silber für 25-jährige aktive Dienstzeit erhielt Christian Schöler.
Solche stolzen Feuerwehr-Jubiläen sind für Benjamin Lepper, Anne Claire Vartmann, Elisabete Fernandes da Silva, Constantin Gruda und Sanjigha Sothilingam noch Zukunftsmusik. Die fünf wurden auf der Mitgliederversammlung neu in die Reihen der Warendorfer Löschzüge eins und zwei aufgenommen. Insgesamt 29 Neuaufnahmen habe man in beiden Löschzügen in den vergangenen drei Jahren verzeichnen können, bilanzierte Erpenbeck. Nachwuchsmangel ist für die Feuerwehr ein Fremdwort. Das gilt auch für die Kinderfeuerwehr, wie Carolin Hagedorn zu berichten wusste. Die 30 Plätze für Kinder im Alter zwischen sieben und elf Jahren seien allesamt vergeben, es würden Wartelisten geführt.
Für die Warendorfer Löschzüge war das Jahr 2022 ein arbeitsreiches, wie Michael Stählker im Jahresbericht bilanzierte. 295 Einsätze mit 4168 Einsatzstunden habe man geleistet, zudem stünden 22 Dienstabende mit rund 2200 Ausbildungs- und Übungsstunden, Brandsicherheitswachen mit 1449 Dienststunden, 14 Lehrgänge mit 51 Teilnehmern sowie 54 Seminarteilnahmen in der Jahresstatistik. Einsatzbereitschaft, die auch Christof Amsbeck als Leiter der Feuerwehr zu würdigen wusste: „Ihr rettet, helft und unterstützt eure Mitmenschen in den unterschiedlichsten Notlagen.“
Thema war am Freitag auch die Ehrenabteilung, die mit Wilfried Notarp und Alfons Kuhlmeier zwei Neuzugänge begrüßen konnte. „Wir sind nicht das Alteisen auf dem Abstellgleis, sondern eine aktive Gemeinschaft“, machte Sprecher Günter Schlöpker deutlich.