Mit dieser Herausforderung hatten die Mitglieder von DRK Freckenhorst sowie des Feuerwehr-Löschzuges der Stiftsstadt bei der gemeinsamen Übung am Samstag nicht gerechnet. Noch vor dem Beginn der Rettungsarbeiten bei einem nachgestellten Verkehrsunfall sahen sie sich damit konfrontiert, im Unfallwagen eine Pistole entdeckt zu haben.
Das war im von Hauptfeuerwehrmann Rainer Eschkötter, Brandinspektor Edmund Becker, Unterbrandmeister Klaus Pangsy und Hauptbrandmeister Dieter Sternberg gemeinsam entwickelten Übungsszenario definitiv nicht vorgesehen. Denn eigentlich sollte bei der gemeinsamen Übung mit dem DRK die Menschenrettung im Mittelpunkt stehen. Ein unter dem Treckerreifen eingeklemmter Radfahrer, eine in ihrem Fahrzeug eingeklemmte Pkw-Fahrerin mit inneren Verletzungen und ihre Beifahrerin mit Fuß- und Knieverletzungen, die unter Schock stehende Treckerfahrerin und ihr jugendlicher Beifahrer: Mit insgesamt fünf Betroffenen hatten es die Rettungskräfte bei der Gemeinschaftsübung zu tun.
„Wir haben coronabedingt lange keine größeren Übungen mehr durchgeführt“, erläutert Edmund Becker den Hintergrund der Gemeinschaftsübung, bei der die Abstimmung zwischen den beiden Organisationen im Mittelpunkt stehen sollte – beispielsweise bei den Absprachen darüber, wie die eingeklemmten Verletztendarsteller in den jeweiligen Situationen am besten und möglichst patientengerecht befreit werden können. Sowohl bei dem verunglücken Radfahrer unter dem Treckerreifen als auch bei der Fahrerin des Pkw entschied man sich schlussendlich allerdings wegen drohender Lebensgefahr für eine schnelle Crash-Rettung.
Und die gefundene Waffe? Im Übungsverlauf traf die benachrichtigte Polizei an der Daimlerstraße ein. Die Beamten nahmen die Waffe in Augenschein und stellten fest, dass es sich um eine Schreckschusspistole handelt, die einer Walther P99 nachempfunden ist. Der Besitz einer solchen Waffe sei nicht strafbar, das Führen in der Öffentlichkeit indes nicht erlaubt, machten die Beamten im „Glocke“-Gespräch deutlich. Sie stellten die Waffe sicher und wollen Ermittlungen zur Herkunft der Schreckschusspistole aufnehmen.
Währenddessen zogen die Einsatzkräfte von DRK und Feuerwehr ein Übungsfazit: „Es hat alles gut geklappt“, bilanzierten sie unisono. „Die Abläufe waren ruhig und organisiert“, meinte auch Tobias Nüßing vom DRK. Mehr als 30 Einsatzkräfte von DRK und Feuerwehr waren an der gemeinsamen Übung beteiligt.