Rund 120 Feuerwehrleute aus sechs Löschzügen, mehr als 20 Einsatzfahrzeuge, drei Drehleitern – mit einem riesigen Aufgebot war die Feuerwehr am Montag bei der Bekämpfung des Brands bei Huerkamp Bestattungen im Hoetmarer Ortskern aktiv. Doch wie koordiniert man einen solchen Großeinsatz – und das noch unter Stress? „Die Glocke“ sprach mit dem Leiter der Warendorfer Feuerwehr, Frank Sölken.
„Das ist genau das, für das die Mitglieder der Feuerwehren lange, intensiv und immer wieder üben“, sagt Sölken, der auch Leiter des Sachgebiets Feuerwehr und Rettungsdienst bei der Stadt Warendorf ist. Es brauche Führungskräfte mit hoher Qualifikation, um einen solchen Großeinsatz zu leiten.
In Hoetmar habe die Hauptaufgabe darin bestanden, das Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude zu vermeiden. Einsatzleiterin Andrea Ohlmeier habe dazu drei Einsatzabschnitte mit jeweils einer eigenen Leitung gebildet, die gemeinsam für die Brandbekämpfung, Wasserversorgung und weitere Logistik gesorgt hätten.
„Da die richtigen Entscheidungen zu treffen, lernen die Führungskräfte in einer langen Ausbildung mit Lehrgängen am Institut der Feuerwehr, die ihnen eine Menge abverlangt“, betont Sölken. So habe in Hoetmar aber auch alles perfekt geklappt.
Auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Löschzügen sei dabei kein Problem, so der Experte. „Da sind wir alle gleich organisiert und strukturiert.“ Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz der Feuerwehr sei letztlich, dass sowohl die erforderliche technische Ausstattung zur Verfügung stehe, als auch Zeit und Geld für eine entsprechende Ausbildung. „Viele Tage, Wochen und Monate passiert nichts, aber wenn es soweit ist, dann muss alles da sein und alles klappen“, betont er mit Blick auf manche Kritik an den hohen Ausgaben für die Feuerwehren.
Eine gute materielle Ausstattung sei schließlich auch ein „Zahlungsmittel für die Motivation“ der vielen ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte, die kein Geld für ihren Einsatz haben wollten, aber denen Wertschätzung wichtig sei – und die zeige sich unter anderem daran, dass eine gute und funktionierende Ausrüstung vorhanden sei. Oder aber die Versorgung mit Getränken und Essen bei einem langen Einsatz wie am Montag, die von der Einsatzeinheit des DRK aus Freckenhorst übernommen worden war.
Und dann sei mit dem Verlöschen des Feuers für die Einsatzkräfte ja noch lange nicht Schluss. Noch in der Nacht müssten die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht werden, Schläuche, Atemschutzgeräte und weiteres Einsatzmaterial müsse gereinigt und gewartet werden, erklärt Sölken. Dabei gebe es aber auch Unterstützung aus der Warendorfer Verwaltung heraus.
Quelle: Die Glocke
