Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Warendorf

Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Warendorf

Trotz einer finanziell angespannten Lage setzt sich der Stadtverband der Freiwilligen Feuerwehr Warendorf weiter für Investitionen in die Sicherheit ein. Das machte Frank Sölken, der im Vorjahr die Aufgaben des Wehrführers übernommen hat, bei seiner Rede im Rahmen der Jahreshauptversammlung in der Pausenhalle der Gesamtschule deutlich.

Sölken stellte die Gefahren einer sich verändernden Welt heraus, seien es Klima, seien es politische Unwägbarkeiten. Trotz finanzieller Herausforderungen steht für ihn fest: „Sicherheit braucht Investition. Daran änderten auch Diskussionen nichts. Sicherheit ist keine Option, die man benutzen kann. Sie ist eine Notwendigkeit“, stellte er klar und unterstrich: „Eine bedarfsgerecht ausgestattete Feuerwehr ist keine Luxusausgabe.“ Er lobte Einsatzbereitschaft, Verlässlichkeit und Mut der Wehrleute: „Ihr seid das Rückgrat der Gesellschaft.“

Bürgermeister Peter Horstmann zeigte sich der Bedeutung der Feuerwehr und ihrer Freiwilligkeit bewusst, ebenso wie „der großen Opfer, denen Sie sich stellen“.

„Wir brauchen Sie“, wandte er sich an die Anwesenden in der gut besetzten Halle. „Ich wünsche mir, dass unsere Gesellschaft noch mehr anerkennt, wie wichtig Ihr Wirken für unser Gemeinwohl ist. Es ist Ihr Verdienst, dass die Menschen ruhig schlafen können.“ Horstmann nannte die Freiwillige Feuerwehr „das mit Abstand größte Sparmodell, das eine Stadt haben kann, ohne auf Qualität oder Leistungsfähigkeit verzichten zu müssen.“ Er sicherte zu, dass es keine Einschränkungen bei der Ausrüstung der Wehr geben dürfe.

Der offizielle Teil des Abends endete mit Ehrungen für lange Mitgliedschaft in der Feuerwehr sowie der Inkraftsetzung der bereits in den Jahreshauptversammlungen bekannt gegebenen Beförderungen. Einen besonderen Applaus erhielt dabei Michael Laumann, der scheidende langjährige Einheitsführer des Löschzugs Vohren.

Weniger Bürokratie gefordert

Bezirksbrandmeister Oliver Wegner nutzte die Gelegenheit, auf Grund der beabsichtigen Neufassung des Feuerwehrgesetzes die verkrusteten Strukturen in der Feuerwehrausbildung mit deutlichen Worten zu schildern. Im Hauptberuf Lehrer hatte er keine Rede vorbereitet, sondern legte in freien Worten Finger auf Wunden.

Vor allem rügte er die strikte Notwendigkeit verschiedener Grundausbildungen für all jene Anwärter, die vorher bereits jahrelang in Kinder- und Jugendfeuerwehr aktiv waren. Es reiche, wenn der Stadtjugendfeuerwehrwart bestätige: „Der kann Fahrzeug- und Gerümpelkunde!“ Der Nachwuchs müsse dazu nicht noch einmal zehn langweilige Stunden lang lernen, wie lang eine vierteilige Steckleiter ist und auch nicht, „aus welchem Holz Aluleitern sind“. Es reiche, die Leiter sicher vom Fahrzeug zu nehmen, sie sicher aufzustellen und abschätzen zu können, ob die Länge ausreiche. Die Ansammlung von Bedenkenträgern „Das war schon immer so, da kann ja jeder kommen, das wird sich niemals ändern!“ und „Wo steht denn das?“ verhindere, neuen Formen von Kompetenzen eine Chance zu geben.

Zahlreiche bekräftigende Lacher waren die Antwort, trotz ernsthafter Thematik. Wegner hofft, dass es möglich ist, sich von allem Uberkommenen und nicht Notwendigen verabschieden zu können. Er schloss mit dem dringenden Appell an die Gesetzgebung, Wehrleute und andere Kräfte besser zu schützen. Wenn schon Polizeibeamte in voller Montur, mit Tasern, Schlagstöcken und Pistolen, „da draußen keinen Respekt bekommen, dann sind wir am Ende“, resümierte Oliver Wegner für die Hilfs- und Rettungsdienste.

Bürgermeister Peter Horstmann gratulierte den langjährigen Mitgliedern der Wehr, darunter auch Gottfried Rücker, der seit 50 Jahren in der Feuerwehr ist.
Geehrt: (v. I.) Michael Laumann, Ulrich Affhüppe, Christoph Jürgens, Ludger Baune, Christian Reinker und Thomas Stephan sind seit 35 Jahren in der Feuerwehr Mitglied.

Quelle: Die Glocke

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