Das Jahr 2024 war, vor allem im Vergleich mit dem vorherigen Jahr und seinem Weihnachtshochwasser, ein unaufgeregtes Jahr für den Löschzug Einen der Freiwilligen Feuerwehr Warendorf. Das schlug sich am Samstagabend auch in der Ansprache von Einheitsführer Christian Schmidt sowie im Jahresbericht des Schriftführers Niels-Peter Wissmann anlässlich der Jahreshauptversammlung nieder.
Die von Wissmann vorgelegten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 26 Einsätze, davon zehn Mal Feuer und 16 Mal technische Hilfe, liegen weit unter den 34 bis sogar 45 Einsätzen der drei vorherigen Jahre. Was nicht bedeutet, dass das Jahr keine Einsätze hatte, die sich ins Gedächtnis der Wehrleute eingraben, wie der Verkehrsunfall mit einer dabei Verstorbenen.
Ehrenamtliche Feuerwehrarbeit besteht nicht nur aus Einsätzen, wie die weiteren Zahlen zeigen. Dienstabende, diverse Wachen und Begleitungen von öffentlichen Veranstaltungen sowie Seminare und Weiterbildung ergeben eine Summe von 3046 Stunden ehrenamtlicher Arbeit – nicht gerechnet weitere freiwillige Leistungen, wie die Pflege des Gerätehauses nebst Außengelände.
95 Mitglieder zählt der Löschzug, davon 48 in der Einsatz-, fünf in der Unterstützungs- und 19 in der sehr aktiven Ehrenabteilung, deren Bericht Ferdi Bruns verlas. Seit 2024 sind sie noch aktiver, denn sie treffen sich einmal pro Monat in der neuen Radsportgruppe. Sechs junge Wehrleute sind in der Jugend- und 17 höchst interessierte in der Kinderfeuerwehr, die dort viel Wichtiges über den Umgang mit Feuer und anderen Gefahren lernen.
So wie die „Großen“ auf den Seminaren. Von denen präsentierten beim Leistungsnachweis erneut einige ihr Können außerhalb von Einsätzen: Mirja Böckenholt, Steffen Glatzel und Guido Kirchner erhielten das zugehörige Abzeichen für die erstmalige erfolgreiche Teilnahme, Thomas Frankewitsch war bereits zum fünften Mal erfolgreich dabei. Für langjährige Mitgliedschaft wurden Laura Heinicke und Tanja Pöhling (je zehn Jahre), Christian Schmidt, Martin Sudmann und Sven Tegelkamp (je 25 Jahre) sowie Stefan Cord für beachtenswerte 60 Jahre geehrt. Sudmann kann zudem, ebenso wie Sandra Evermann und Thomas Frankewitsch, eine 100-prozentige Dienstbeteiligung vorweisen.
Dabei ist, wie Wehrführer Frank Sölken feststellte, die Wehr eigentlich eine kommunale Pflichtaufgabe, die in Warendorf von ehrenamtlichen Freiwilligen übernommen wird. Die sehen sich, so Sölken mit Blick in die Zukunft, riesigen Herausforderungen ausgesetzt. Dies bedürfe einer nachhaltig zu sichernden Finanzierung. „Wir werden uns auseinandersetzen müssen, wie viel uns unsere Sicherheit wert ist“, stellte er fest.
Viel sei diese Sicherheit wert, betonte der stellvertretende Landrat Franz-Ludwig Blömker. Auch Stephan Schulze Westhoff aus dem Rat sicherte den Wehrleuten die Unterstützung der Politik zu. Dirk Schellhammer, Leiter des Bezirksdienstes, wies auf die jüngsten Gefahrenlagen wie Krieg, Terror und Klimawandel hin. Sie seien große Herausforderungen für die Wehr. Er unterstrich die gute Zusammenarbeit. Die Martinshörner der angeforderten Kräfte schon von weitem hören zu können, gebe auch Polizisten im Einsatz ein beruhigendes Gefühl.
