Seit 90 Jahren fester Bestandteil der Feuerwehrfamilie

Seit 90 Jahren fester Bestandteil der Feuerwehrfamilie

Ein Jubiläum zum 90-jährigen Bestehen feiern zu können, ist sicherlich aller Ehren wert. In diesem Fall sogar gleich doppelt, denn es ist die Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Warendorf, die in diesem Jahr auf ihr derart langes Bestehen zurückblicken kann.
Was gar nicht so einfach sei, wie Günter Schlöpker, der derzeitige Wehrführer der ehemals „Altersabteilung“ genannten Einheit, bei seiner Begrüßungsrede zur kleinen Feier im Feuerwehrgerätehaus Am Holzbach bekannte. Denn die historischen Aufzeichnungen seien diesbezüglich recht sparsam, mögliche Zeitzeugen konnten ebenfalls nicht dazu beitragen.
Erst mit Neugründung am 29. Januar 1934, mit der die ehemalige Freiwillige Wehr der Feuerschutzpolizei unterstellt wurde, findet sich ein Paragraf, der „aktive Mitglieder, die das 60. Lebensjahr vollendet oder infolge körperlicher Gebrechen den Dienst in der Wehr nicht mehr ausüben können“ der Altersabteilung zuweist – allerdings mit der Maßgabe, dass sie „bei außergewöhnlichen Ereignissen sowie bei Aufmärschen“ zum Dienst einberufen werden könnten. Es wurde dabei auch zwischen Alters- und Ehrenmitgliedern unterschieden.
Im Jahr 1940 waren es 30 Mitglieder, wie Schlöpker herausarbeitete, derzeit sind es 31. Mittlerweile liegt die Altersgrenze bei 67 Jahren und einberufen werden die Kollegen (bisher zählen noch keine Frauen dazu) dann längst nicht mehr. Allerdings sind viele von ihnen nicht nur zu Treffen und Aktivitäten innerhalb der Abteilung engagiert dabei, sondern auch bei vielen weiteren Dingen, bei denen sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen einbringen können, wie im weiteren Verlauf der Feier mehrfach ausdrücklich gelobt wurde. Immer mehr Mitglieder leisten über die Unterstützungsabteilung wertvolle Arbeit – sei es im Rahmen der Kinderfeuerwehren oder bei der Brandschutzberatung, gerne auch in Senioreneinrichtungen. Sie sind, und werden von den Feurwehrfrauen und -männern auch also solche geschätzt, Mitglieder der Feuerwehrfamilie – nicht zuletzt der Grund, die Feier unter das Motto zu stellen „Feuerwehr von Jung bis Alt ist eine Einheit“, wie Schlöpker verriet. Denn schließlich spielten oben im Versammlungsraum die Kinder, während die Feier für die Älteren in der Fahrzeughalle stattfand. „Unsere Mitglieder sind im Alter von wenigen Monaten bis hin zu 96 Jahren“, betonte er und sprach auch deshalb mehrfach von einer Familienfeier.

Alles andere als ein Abstellgleis

Den Ausführungen konnte Bürgermeister Peter Horstmann in seinem Grußwort kaum etwas hinzufügen, außer seinen Dank, den er auch im Namen von Rat und Verwaltung aussprach.
Die zahlreichen Feuerwehrleute, die „sich in vielen Jahren für Sicherheit und Wohl unserer Bevölkerung eingesetzt haben“ und diese Werte weiterhin mit Leben füllen, seien „Vorbilder für alle, die nach Ihnen kommen“, betonte er, zumal die Arbeit der Feuerwehr heute wichtiger sei denn je.
Auch der stellvertretende Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr, Tobias Aundrup, lobte die zurückliegende Arbeit der Ehrenamtler und das weiterhin bestehende Engagement. Nicht nur beim „Feuerlöschen“ an jedem ersten Mittwoch eines Monats bei Porten, sondern auch in besonderen Situationen, in denen sich einige Mitglieder als Notrufmeldestelle oder in der kommunalen Einsatzleitung einbringen.
Diesen Gedanken griff auch Einheitsführer Christian (Eddy) Erpenbeck auf. „Ihr seid die Architekten der Vergangenheit, die das Fundament gelegt haben, auf dem wir heute stehen“, unterstrich er und betonte, dass die Ehrenabteilung kein Abstellgleis ist: „Ihr seid lebendiger Teil der Feuerwehrgemeinschaft.“

Ein kürzlich gefundener Säbel, den der erste Wehrführer Josef Beckmann getragen haben soll, findet bei der Ehrenabteilung einen Ehrenplatz. Über die Antiquität freuen sich (v.l.) Eddy Erpenbeck, Ludger Lauhoff, Günter Schlöpker und Manuel Sommer.

Quelle: Die Glocke

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