Gleich mehrere Fahrzeuge konnte die Feuerwehr Stadt Warendorf (NW) in den vergangenen Monaten in Dienst stellen.
Ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) 20 lieferte Ziegler an den Löschzug 5 (Milte) aus. Als Fahrgestell dient ein MAN TGM 18.320 mit Vollautomatikgetriebe. Das Fahrzeug mit einer zul. Gesamtmasse von 18.000 kg verfügt einen 2.400 Liter Löschwassertank und ein 120 Liter Schaumitteltank. Für eine zusätzliche Sicherheit sorgen eine Rückfahrkamera und ein Abbiegeassistent.
In der Z-Cab Mannschaftskabine befinden sich 6 Sitzplätze, davon sind vier Plätze mit Atemschutzgeräte ausgestattet. Im eingebauten Action-Tower mittig entgegengesetzt der Fahrtrichtung befinden sich u.a. Wärmebildkamera, Defibrillator, Atemschutzüberwachungstafel, Dräger Gaswarngerät x-am 5000.
Im Aufbau befinden sich u. a. ein Stromerzeuger BSKA9, Tauchpumpe „Tegernsee“ TP4/1, hydraulischer Rettungssatz inkl. Stab-Fast Abstützsystem, Teleskopleiter, Hochleistungslüfter.
Zu schnellen Abgabe von Löschwasser, werden anstatt einer Schnellangriffseinrichtung mit formstabilem Schlauch auf Haspel, 30m C-Schlauch in Buchten vorgehalten. Auf dem Fahrzeugdach befinden sich eine dreiteilige Schiebleiter, vierteilige Steckleiter sowie 6 vorgekuppelte Saugschläuche, die jeweils mit einer mechanischen Leiterentnahmehilfe entnommen werden können. Am Heck befinden sich zwei Ein-Personenhaspeln. Eine mit Verkehrsabsicherungsmaterial und die zweite Haspel mit B-Schläuchen und Material zur Wasserentnahme.
Das bisherige Fahrzeug, ein MB1124 mit Schlingmann Aufbau aus dem Jahre 1999, wird bis zur Indienststellung des LF20 (MAN/Ziegler), bei den Löschzügen 1&2 in Warendorf noch zur Überbrückung eingesetzt.
Zwei baugleiche Einsatzleitwagen (ELW) 1 lieferte die Firma BOS-Mobile Systeme in Haren (Emsland) an den Löschzug 3 (Freckenhorst) und Löschzug 4 (Hoetmar) aus. Als Fahrgestell dient jeweils ein Mercedes-Benz 417 CDI (125KW/170PS) mit Automatikgetriebe und einer zul. Gesamtmasse von 4.100 kg.
Im Fahrzeug befinden sich zwei Funkarbeitsplätze mit jeweils zwei 22 Zoll-Monitoren. Die vorderen Sitze lassen sich um 180 Grad drehen, um weitere zwei Arbeitsplätze zu erhalten. Zur Ausstattung der ELW gehören eine IDECS-Funkanlage mit Kurzzeitdokumentation. Die Telefonie kann ebenfalls über die IDECS bedient werden. Im Bereich des Fahrerplatzes steht ein vollwertiger 7-Zoll-Arbeitsplatz zur Verfügung. Er basiert auf IDECS Mobile 2 mit Anbindung der Rückfahrkamera und Navigation mit Empfang der Zielkoordinaten via SDS aus der Leitstelle.
Über das Netzwerk als zentralen Knotenpunkt läuft der gesamte Datenverkehr der Geräte. In allen zwei Fahrzeugen bietet IDECS zusätzlich die Module „Dokumentation“ zur lokalen Kurzzeitaufzeichnung von Funk und Telefonie, sowie das Modul „Nachrichten“ für den Empfang und Versand von SDS sowie Statusnachrichten. LTE-Router mit WLAN, Farb-Laserdrucker, Einsatzführungssoftware der Firma Fireboard (Grundsystem und Modul „Einsatzführung“), HRT, Kennzeichnungswesten für Führungskräfte und jeweils ein Gasmessgerät Dräger x-am 2500 und eine Wärmebildkamera ergänzen die Ausstattung. Im Heck kann die Besatzung auf einen Notfallrucksack, Material zur Absicherung von Einsatzstellen, sowie einen Klapptisch mit zwei Klappbänken zugreifen.
Ein kleiner Unterschied bei der sonst identischen Ausstattung besteht darin, dass ein Fahrzeug zusätzlich über ein ex geschütztes Digitalfunkgerät verfügt und das andere Fahrzeug über einen Wärmestrahler „Hypothermsave“.
Alle Fahrzeuge sind in RAL3020 lackiert und mit dem einheitlichen Design inkl. Kontur- und Heckwarnbeklebung versehen.
Bei den Löschzügen 1&2 (Warendorf), wurden zwei Anhänger in den Dienst gestellt. Die Fa. Isopolar aus Netphen,baute ein Tandemkühlanhänger der Serie Profi mit einer zul. Gesamtmasse von 2.700 kg und ebenfalls in RAL3020 lackiert auf. Gekühlt wird der Anhänger über eine verstärkte Umluft-Kühlanlage mit 230 Volt Stromanschluss. Im Aufbau befinden sich ein Regal und zwei Klappsackkarren. Auf der rechten Außenseite besteht die Möglichkeit eine Ablage mit Waschbecken einzuhängen. Der Kühlanhänger ist vorbestückt und wird bei länger andauernden Einsätzen oder hochsommerlichen Temperaturen zur Vermeidung einer Erschöpfung und Dehydrierung in der Regel in Verbindung mit dem Modul Hygiene / Nachschub eingesetzt. In der kälteren Jahreszeit stehen auch Wärmebehälter für warme Getränke zur Verfügung.
Den zweiten Anhänger lieferte die Fa. Barro-Boote. Auf dem Trailer befindet sich ein Rettungsboot (RTB) 1 inkl. Außenbordmotor. Der Grundkörper des Bootes mit der genauen Bezeichnung RTB 400-BKL besteht aus einer Leichtmetallkonstruktion mit einer zulässigen Zuladung von 600 kg oder 5 Personen. Ein 30PS starker Außenbordmotor der Fa. Mercury, sorgt für den passenden Antrieb des Flachbodenbootes. Im Boot befinden sich wasserdichte Stauräume u.a. für den Kraftstofftank, Rettungswesten und weiteres Zubehör. Der Trailer ist mit einer Wechselkupplung versehen und kann mit wenigen Handgriffen auf Kugelkopf oder Maulkupplung umgerüstet werden. Als Besonderheit verfügt das Boot über eine Bugklappe. Über diese Klappe können z.B. Personen, Tiere oder sonstige Gegenstände ins Boot gezogen werden, ohne dass diese eher umständlich und kraftraubend über die Reling erfolgen muss. Die weitere Besonderheit liegt darin, das vier Räder sich unter dem Rumpf befinden. Dadurch kann je nach Örtlichkeit zum Einbooten ein unnötiges tragen entfallen und durch schieben mit weniger Personal erfolgen. Bei Hochwassersituationen und überfluteten Straßen mit wechselnden Tiefen, ist ein vorankommen auf Rädern oder schwimmend gewährleistet.