Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Warendorf

Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Warendorf

Die sehr gut besuchte Jahreshauptversammlung des Stadtverbandes der Freiwilligen Feuerwehr Warendorf am Freitagabend war von Emotionen geprägt. Abschied, Zuversicht, Freude, Stolz und ein Hauch Melancholie prägten den Abend, der erkennbar machte, dass der Begriff Feuerwehrfamilie Realität ist.

Den Anfang des Abends hatte eine nicht-öffentliche Sitzung gemacht, deren Ergebnis schon vorher vermutet worden war. Nach den vom bisherigen Wehrführer Christof Amsbeck und eines seiner langjährigen Stellvertreter, Olaf Schröder, seit langem angekündigten Rückzug aus diesen Positionen hat die Wehr nunmehr Frank Sölken und Tobias Aundrup als ihre Nachfolger auserkoren. Über die endgültige Verabschiedung und Einsetzung, die im Frühherbst stattfinden soll, muss zunächst noch der Rat entscheiden, was Formsache sein dürfte.

Daher konnten Sölken und Aundrup erste Worte an die Versammlung richten. „Ich verspreche, dass ich mich mit all meiner Kraft für die Warendorfer Feuerwehr einsetzen werde, weil Ihr das Rückgrat für die Sicherheit in unserer Stadt seid – und unverzichtbar“, waren Sölkens, Leiter des Amts für Brandschutz und Rettungsdienst der Stadt, Worte an die Kameradinnen und Kameraden. „Ich will gerne mit Euch die Zukunft der Feuerwehr hier in Warendorf gestalten“, bekannte Aundrup, stellvertretender Einheitsführer im Löschzug 2.

Amsbeck ging auf die Situation der Wehr in den aktuellen schwierigen Zeiten ein, streifte Klima, Kriege, Krisen, Hass. Hoffnung machen ihm nicht nur die Demonstrationen für die Demokratie, sondern auch die Wehrleute. „Ihr seid diejenigen, die immer da sind, betonte er. „Ihr alle macht unser Land besser.“

Der reichlich bebilderte Jahresrückblick zeigte wichtige Stationen des Vorjahres, sein Ausblick ist insgesamt positiv. Er unterstrich, dass die Wehr die dauerhafte, konsequente Unterstützung von Rat und Politik brauche, weil die Stadt eine freiwillige Feuerwehr benötige. Eine Berufsfeuerwehr ist wesentlich kostenintensiver.

Amsbecks Bericht habe die Bedeutung der Wehr für die Stadt hervorgehoben, so Bürgermeister Peter Horstmann. Die globale Sicherheitslage habe sich in den vergangenen zwölf Monaten weiter verschärft, und der Schutz der Bevölkerung müsse in neuen Dimensionen gedacht werden. „Wir sollten auf die schlimmsten Ereignisse vorbereitet sein. Der Klimawandel ist Realität, das Hochwasser war Realität“, sagte er.

Lars Recker wird stellvertretender Leiter der Feuerwehr bleoben. Olaf Schröder und Christof Amsbeck scheiden im Spätsommer aus ihren Positionen aus. Ihnen folgen Frank Sölken und Tobias Aundrup (v.l.)

Emotionale Momente bei Ehrungen und Abschied

Eindrucksvolle Zahlen waren auch bei den Ehrungen zu finden. Denn neben 13 Namen für ein goldenes Jubiläum standen auf der Liste auch Werner Lang und Franz Sudmann, die für ihre 60-jährige Treue ausgezeichnet werden sollten, sowie Hermann Schröder, der seit 70 Jahren Feuerwehrmann ist. Und dann trat Oberfeuerwehrmann Bernhard Gnegel nach vorne, der 1944 im Alter von 14 Jahren beschlossen hatte, seine Kraft in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen, zur Ehre Gottes und dem Nächsten zur Wehr – und nicht in den Dienst des damaligen Regimes. Dafür erhielt er die erst jüngst geschaffene Ehrennadel für schier unglaubliche 80-jährige Mitgliedschaft. Ein emotionaler Moment, und nicht der letzte.

Der Wehrführer verabschiedete den ehemaligen Ersten Beigeordneten der Stadt, Dr. Martin Thormann, mit herzlichen Worten. Thormann war in seinem Amt 19 Jahre lang für die Belange der Feuerwehr zuständig gewesen, von denen Amsbeck 16 Jahre Feuerwehrchef war. Eine lange, teils nicht einfache Zeit, in der es gelang, die mitunter äußerst ungleichen Ansichten zu einem gemeinsamen Ziel zu führen. Mit schelmischem Lächeln bedankte sich Thormann beim Wehrführer mit einem launigen, emotionalen und entspannten Rückblick.

Ehrungen für langjährige Mitglieder

Während der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Warendorf wurden weitere Ehrungen vorgenommen. Die Wehrleitung dankt den treuen Feuerwehrmännern für ihren Einsatz an der Allgemeinheit und für die Stadt Warendorf. Geehrt für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Ralf Röttger, Dieter Sternberg, Bernhard Blömker, Bernhard Güldenarm; für 50-jährige Mitgliedschaft Günter Schlöpker, Josef Altefrohne, Edmund Becker, Anton Bergmann, Helmut Dühlmann, Thomas Klemann, Klaus Pangsy, Karl-Heinz Besselmann, Norbert Pahnreck, Dieter Recker, Bruno Pöhling, Friedhelm Schmidt, Hubert Wiggering; für 60-jährige Mitgliedschaft Werner Lang, Franz Sudmann; für 70-jährige Mitgliedschaft Hermann Schröder und für 80-jährige Mitgliedschaft Bernhard Gnegel.

Ihre Jubiläen zählen zu den ganz besonderen: Bernhard Gnegel ist seit 80 Jahren Feuerwehrmann, Werner Lang kann auf 60 Jahre Feuerwehrzeit zurückblicken und Hermann Schröder ist seit 70 Jahren Feuerwehrkamerad (v.l.)
Sie haben jeder 50 Feuerwehrjährchen auf dem Buckel: (v.l.) Friedhelm Schmidt, Karl-Heinz Besselmann, Günter Schlöpker, Edmund Becker, Helmut Dühlmann, Klaus Pangsy, Norbert Pahnreck, Dieter Recker und Josef Altefrohne.
Zum Abschied erhilet Dr. Martin Thormann von Christof Amsbeck eine Feuerwehrmütze.

485 Einsätze 2024

Über stolze 69 Mitglieder mit 26 festen Betreuungskräften können sich die drei Kinderfeuerwehren Hoetmar, Stadt und Einen freuen, eine weitere sei derzeit in Freckenhorst im Aufbau, eröffnete Caroline Hagedorn, die auch aus dem Bereich Brandschutzerziehung eine erfreuliche Statistik vorweisen konnte: 439 Personen von zwei bis über 60 Jahren seien bei 21 Veranstaltungen mit der Thematik vertraut gemacht worden.

Dabei halfen auch Mitglieder der 69 Personen zählenden Ehrenabteilung, deren Jahresbericht Günter Schlöpker vorstellte. Die Abteilung zählt 41 Mitglieder und die aktive Wehr 335. Die sahen sich im Vorjahr bei 485 Einsätzen gefordert, die mit 10 017,5 Stunden zu Buche schlugen, wie Michael Stählker darlegte.

Quelle: Die Glocke

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